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Teleologie: Teleologie ist die Auffassung die davon ausgeht, dass natürliche Phänomene und Prozesse einen inhärenten Zweck oder ein inhärentes Ziel haben, was häufig die Gestaltung eines Gegenstands impliziert, die auf ein bestimmtes Ziel hinführt. Siehe auch Ziele, Zwecke, Aristoteles.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Antike Philosophie über Teleologie - Lexikon der Argumente

Gadamer I 462
Teleologie/Antike Philosophie/Gadamer: Was ist, ist seinem Wesen nach wahr, das heißt: in der Gegenwart eines unendlichen Geistes anwesend, und nur deshalb ist es für das endlich-menschliche Denken möglich, Seiendes zu erkennen. Hier wird also nicht vom Begriff eines Subjektes aus gedacht, das für sich wäre und alles andere zum Objekte machte. Im Gegenteil wird das Sein der „Seele“ bei Plato dadurch bestimmt, dass es am wahren Sein teilhat, d, h. der gleichen Sphäre des Wesens angehört wie die Idee(1), und Aristoteles sagt von der Seele, sie sei in gewisser Weise alles Seiende.(2) Es ist in diesem Denken keine Rede davon, dass ein weltloser
Gadamer I 463
Geist, der seiner selbst gewiss ist, den Weg zum welthaften Sein zu suchen hätte, sondern beides gehört ursprünglich zueinander. Das Verhältnis ist das primäre.
Teleologie: Das ältere Denken hat dem durch die universelle ontologische Funktion Rechnung getragen, die es dem Gedanken der Teleologie gab. Im Zweckverhältnis ist es ja so, dass die Vermittlungen, durch die etwas erwirkt wird, sich nicht zufällig als zur Erreichung des Zweckes geeignet erweisen, sondern sie werden von vornherein als zweckentsprechende Mittel gewählt und
ergriffen. Die Zuordnung der Mittel zum Zweck ist also eine vorgängige.
Wir nennen sie die Zweckmäßigkeit, und bekanntlich ist nicht nur das vernünftige menschliche Handeln in dieser Weise zweckmäßig, sondern auch wo von Setzen von Zwecken und Wählen von Mitteln keine Rede ist, wie in allen Lebensverhältnissen, gilt, dass sie nur unter der Idee der Zweckmäßigkeit gedacht werden können, als das wechselseitige Zusammenstimmen aller Teile miteinander.(3) Auch hier ist das Verhältnis des Ganzen ursprünglicher als die Teile.
>Zweck/Aristoteles.


1. Plato, Phaid. 72;
2. Arist. De anima III 8, 431 b 21.
3. Auch Kants Kritik der teleologischen Urteilskraft lässt bekanntlich diese subjektive
Notwendigkeit durchaus bestehen.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Antike Philosophie

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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